Horta auf den Azoren – Treffpunkt der Weltumsegler

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Tor zum Atlantik mit Weltenbummler-Flair

Die Stadt Horta auf der Azoren-Insel Faial ist seit Jahrhunderten ein bedeutender Verbindungspunkt zwischen Europa und Amerika. Aufgrund ihrer strategisch günstigen Lage mitten im Atlantik diente sie Seefahrern, Händlern und Abenteurern als wichtiger Zwischenstopp. Noch immer ist das hübsche Städtchen Horta ein beliebtes Reiseziel für Menschen aus aller Welt. Der bunte Seglerhafen, ein herrlicher Strand und die Weltoffenheit der Bewohner sind sicher nur drei der Gründe, warum Horta bei Azoren-Urlaubern so beliebt ist.

Azoren Strand Porto Pim Bay auf Faial
Horta hat viel zu bieten: Segelflair und Badebucht in einer Stadt vereint

Horta auf den Azoren – ein Knotenpunkt zwischen den Kontinenten

Bereits Christoph Kolumbus nutzte die Azoren auf seiner Rückreise von der ersten Amerikareise, um dort Station zu machen. Im Laufe der Jahrhunderte wurden die Azoren, insbesondere Horta, zum Knotenpunkt für den Handel zwischen den Kontinenten. Ab dem 17. Jahrhundert nahm die Bedeutung Hortas im Amerikahandel stetig zu. Orangen von den Azoren-Plantagen und der berühmte Wein von der Nachbarinsel Pico wurden von hier aus in die Neue Welt verschifft. Auch Walfänger stachen von Horta aus in See, und kohlebetriebene Dampfschiffe nutzten den Hafen zum Nachfüllen ihrer Vorräte.

Zentrum für Kommunikation und Luftfahrt

Die exponierte Lage von Horta spielte eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung transatlantischer Kommunikation. 1893 wurde hier das erste Telegrafenkabel zwischen Europa und Amerika verlegt. Bis in die 1930er-Jahre war Horta ein weltweit bedeutendes Zentrum für Telegraphie. Auch die Deutsch-Atlantische-Telegraphengesellschaft (DAT) verlegte Seekabel von Emden über Horta bis nach New York. Mit der Weiterentwicklung der Funktechnik verlor die Telegrafie jedoch an Bedeutung, und 1969 stellte die letzte Kabelgesellschaft ihren Betrieb in Horta ein.

Neben der Telegrafie spielte Horta auch in der frühen Luftfahrt eine Rolle. Da Direktflüge über den Atlantik anfangs noch nicht möglich waren, benötigten Flugzeuge Zwischenstopps. 1933 prüfte Charles Lindbergh im Auftrag der Pan American Airways die Eignung Hortas als Zwischenstation für Transatlantikflüge. Die erste Fluggesellschaft, die regelmäßige Flüge mit einem Zwischenstopp in Horta durchführte, war jedoch die deutsche Lufthansa. Sie setzte sogenannte Katapultflugzeuge ein – Wasserflugzeuge, die von Schiffen aus gestartet wurden. Später folgte Pan American mit großen Wasserflugzeugen.

Piraten, Festungen und der Wandel zum Tourismus

Die begehrte Lage Hortas brachte jedoch nicht nur Vorteile. Im 16. und 17. Jahrhundert war die Stadt immer wieder das Ziel von Piratenangriffen. 1597 griff der englische Kapitän Sir Walter Raleigh Horta an und setzte alle Kirchen und Klöster in Brand. Um sich besser zu schützen, wurde im selben Jahr die Festung Santa Cruz errichtet. Heute beherbergt sie das 4-Sterne-Hotel Pousada Forte da Horta, das Besuchern einen einzigartigen Blick auf den Hafen bietet.

Glücklicherweise sind die Zeiten der Piratenangriffe lange vorbei, doch Horta ist weiterhin ein Treffpunkt für Segler aus aller Welt. Besonders bekannt ist das legendäre Café Peter Sport, ein beliebter Anlaufpunkt für Weltumsegler. Hier können Segler ihren berühmten Gin Tonic genießen, Post abholen und sich mit anderen Seefahrern austauschen. Eine jahrzehntealte Tradition besagt, dass jeder Segler, der eine sichere Weiterfahrt möchte, ein selbstgemaltes Bild an der Hafenmauer hinterlassen muss. Inzwischen ist die Kaimauer mit unzähligen Kunstwerken geschmückt und selbst zu einer Touristenattraktion geworden.

Sehenswürdigkeiten und kulinarische Highlights

Die bunt bemalte Kaimauer von Horta auf der Azoreninsel Faial
Segler aus aller Welt verewigen sich an einer riesigen Freilicht-Gallerie in Horta

Ein Spaziergang durch die Marina von Horta ist besonders in den Abendstunden ein unvergessliches Erlebnis. Die friedvolle Atmosphäre, die einzigartigen Wandmalereien der Segler und der Blick auf den majestätischen Pico-Gipfel auf der Nachbarinsel Pico, der in der untergehenden Sonne leuchtet, machen diesen Moment magisch.

Wer nach einem erlebnisreichen Tag hungrig ist, kann am Azoren Strand Porto Pim exquisite Fischgerichte genießen.

  • Das Azoren Restaurant Genuino, eines der besten Restaurants der Azoren (Reservierung empfohlen!), bietet fangfrischen Fisch und Meeresfrüchte.
  • Die Taberna de Pim serviert Tapas direkt am Meer unter einem Sonnensegel – mit einem atemberaubenden Blick auf den Atlantik.

Die Anreise nach Horta

Die Stadt Horta ist wunderschön gelegen
Horta liegt eingebettet von 2 Meeresbuchten: Der Strand von Pim Bay und der Seglerhafen prägen das Flair der Stadt

Horta ist per Flugzeug oder mit der Fähre gut erreichbar. Der Flughafen von Horta liegt etwa 10 Kilometer außerhalb des Stadtzentrums und bietet Verbindungen nach Lissabon sowie zu den Azoren-Inseln Terceira, São Miguel, Corvo und Flores. Reisende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz finden je nach Saison gute Verbindungen über Lissabon von Frankfurt, Hamburg, München, Düsseldorf, Berlin, Zürich und Wien.

Eine besonders reizvolle Anreise bietet die Fähre von den Nachbarinseln Pico oder São Jorge. Die Linha Azul von AtlânticoLine verbindet Horta mit Madalena auf Pico in nur 30 Minuten – mit etwas Glück lassen sich dabei Delfine oder sogar Wale beobachten. Auch Kreuzfahrtschiffe legen regelmäßig im Hafen von Horta an und bringen Besucher aus aller Welt in diese faszinierende Stadt.

Fazit: Horta – ein Muss für Azoren-Besucher

Ob als geschichtsträchtiger Knotenpunkt zwischen den Kontinenten, als Paradies für Segler oder als idyllischer Ort zum Entspannen – Horta auf den Azoren ist ein einzigartiges Reiseziel. Mit seiner lebendigen Marina, dem legendären Café Peter Sport, seinen historischen Sehenswürdigkeiten und exzellenten Restaurants bietet die Stadt unvergessliche Erlebnisse für jeden Besucher. Wer die Azoren besucht, sollte sich Horta auf Faial nicht entgehen lassen!

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