Lagoa do Fogo – Im Bann des Feuersees auf São Miguel
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Der Feuersee im Herzen von São Miguel
Der Lagoa do Fogo, zu Deutsch „Feuersee“, liegt im Zentrum der Azoreninsel São Miguel – der größten und bevölkerungsreichsten Insel des Archipels im Atlantik, rund 1.500 Kilometer westlich von Lissabon. Eingebettet in das Bergmassiv der Serra de Água de Pau thront der Kratersee auf etwa 575 Metern Höhe und erstreckt sich über rund zwei Quadratkilometer. Umgeben von unberührter Natur zählt er zu den eindrucksvollsten und höchstgelegenen Seen der Azoren.
Die Anreise gestaltet sich unkompliziert: Der Flughafen João Paulo II in Ponta Delgada wird regelmäßig aus Europa und Nordamerika angeflogen. Von dort aus erreicht man den See in etwa 30 Minuten mit dem Auto. Die Fahrt selbst bietet bereits spektakuläre Ausblicke auf die sattgrünen Hügel, das offene Meer und die vulkanisch geprägte Landschaft. Vor Ort laden verschiedene Wanderwege – von gemütlich bis anspruchsvoll – dazu ein, die Gegend zu erkunden. Alternativ ermöglichen gut erreichbare Aussichtspunkte einen entspannten Blick auf die atemberaubende Kulisse – ideal für alle, die ohne große Wanderung die Natur genießen möchten.
Besonders beeindruckend ist, dass sich der Lagoa do Fogo in einem streng geschützten Naturschutzgebiet befindet. Es gibt keine touristische Infrastruktur – weder Cafés noch sanitäre Anlagen oder Souvenirläden. Das Gebiet wird bewusst naturbelassen, um das empfindliche Ökosystem zu schützen. Entlang der Kraterhänge wachsen seltene und endemische Pflanzenarten wie das Azoren-Heidekraut und Lorbeerbüsche, während auch verschiedene Vogelarten, darunter die Azorenmöwe, hier brüten.
Ein weiterer Reiz liegt im schnell wechselnden Wetter: Innerhalb von Minuten kann dichter Nebel aufziehen oder der See in der Sonne glitzern – ein faszinierendes Naturschauspiel, das dem Ort eine beinahe mystische Aura verleiht. Besucher sind dazu angehalten, die markierten Wege nicht zu verlassen, keinen Müll zu hinterlassen und die Natur mit Respekt zu behandeln. Der Lagoa do Fogo ist ein Ort, der uns daran erinnert, wie wertvoll achtsames Reisen ist – und warum der Schutz solch einzigartiger Naturparadiese oberste Priorität haben sollte.
Wie der Feuersee entstand: Vulkanismus und Legenden
Der Lagoa do Fogo ist nicht nur ein landschaftliches Highlight, sondern auch ein stiller Zeuge der vulkanischen Kräfte, die São Miguel geformt haben. Entstanden ist der See im Jahr 1563 durch einen gewaltigen Ausbruch des Água-de-Pau-Vulkans – einer der letzten großen Vulkanausbrüche der Insel. Dabei veränderten Lava, Asche und pyroklastisches Material die Landschaft nachhaltig und hinterließen einen tiefen Krater, in dem sich später Regenwasser sammelte. So entstand der See, wie wir ihn heute kennen – ein stilles Überbleibsel explosiver Naturgewalten.
Der Name „Lagoa do Fogo“ – „Feuersee“ – erinnert an diesen feurigen Ursprung. Doch er lässt sich auch poetisch deuten: Besonders bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang scheint die Wasseroberfläche in glühenden Rottönen zu leuchten, als würde der See tatsächlich in Flammen stehen. Diese faszinierende Stimmung verleiht dem Ort eine beinahe magische Ausstrahlung.
Auch Legenden ranken sich um den Feuersee. Manche Erzählungen sehen in ihm einen heiligen Ort, erschaffen durch das Zusammenspiel von Feuer und Wasser – ein Sinnbild für die Dualität der Natur. Andere Geschichten sprechen davon, dass die heißen Quellen der Umgebung auf das noch immer schwelende Feuer tief unter der Erde hinweisen. So vereint der Lagoa do Fogo wissenschaftliche Fakten mit kulturellen Mythen und beeindruckt durch seine stille, zugleich kraftvolle Präsenz – ein Ort, der Ehrfurcht weckt und zum Nachdenken über die unbändige Energie der Natur anregt.
Wandern zur Lagoa do Fogo: Wege ins Paradies
Die Lagoa do Fogo ist ein traumhaftes Ziel für Wanderfreunde. Besonders beliebt ist der rund 11 Kilometer lange Rundweg PRC02 SMI, der an der Straße ER5-2A startet. Die gut ausgeschilderte Strecke führt durch Wälder und Kraterlandschaften mit spektakulären Ausblicken – erfordert jedoch gute Kondition aufgrund steiler und unbefestigter Passagen.
Wem das zu viel ist, dem bietet der etwa 2,5 Kilometer lange Pfad zum Miradouro da Barrosa eine leichtere Alternative. Vor allem zum Sonnenauf- oder -untergang zeigt sich der See hier von seiner schönsten Seite. Anspruchsvoller ist der Aufstieg zum Pico da Barrosa – lohnend für geübte Wanderer dank des 360-Grad-Panoramablicks.
Touren im Überblick:
- PRC02 SMI Rundweg: ca. 11 km, 3–4 Std., mittelschwer
- Miradouro da Barrosa: ca. 2,5 km, 1,5–2 Std., leicht
- Pico da Barrosa: steil, nur für erfahrene Wanderer
Unverzichtbare Ausrüstung:
- Feste Wanderschuhe, wetterfeste Kleidung
- Sonnenschutz, ausreichend Wasser, Snack
- Für längere Touren: Wanderstöcke, Notfallset
Verpflegung gibt es unterwegs nicht, daher alles mitbringen. Die Wanderungen führen durch eine ursprüngliche Natur mit seltenen Vogelarten und endemischen Pflanzen.
Das Wetter wechselt schnell – plötzlich aufziehender Nebel ist keine Seltenheit. Beste Sicht hat man:
- Vormittags (ca. 9–11 Uhr)
- Am späten Nachmittag
Die ideale Azoren Reisezeit liegt zwischen April und Oktober, doch auch im Winter ist der Besuch reizvoll – mit mehr Ruhe, aber auch mehr Regen.
Ein Besuch lohnt sich das ganze Jahr – mit guter Vorbereitung und lokalen Tipps, etwa über picotours, wird er garantiert zum unvergesslichen Erlebnis.
Magische Momente: Was den Besuch so besonders macht
Ein Besuch an der Lagoa do Fogo ist mehr als eine Wanderung – es ist ein Naturerlebnis, das sich ständig wandelt. Das Wechselspiel von Licht, Farbe und Azoren Wetter verleiht dem See seine besondere Magie. An sonnigen Tagen leuchtet das Wasser in türkis und tiefem Blau, während sich Wolken, Himmel und Kraterrand spiegeln. Hüllt sich der See in Nebel, wirkt er mystisch und geheimnisvoll – ein Anblick, der sich nie wiederholt. Besonders eindrucksvoll ist der Feuersee bei Sonnenaufgang oder -untergang, wenn sich das Wasser in goldene und rötliche Töne taucht – dann wird sein Name sichtbar erlebbar.
Auch die Flora und Fauna rund um den Kratersee ist bemerkenswert. In den feuchten, grünen Hängen wachsen viele endemische Pflanzenarten, etwa:
- Azoren-Wacholder (Juniperus brevifolia)
- Azoren-Glockenblume (Azorina vidalii)
- Azoren-Heidekraut (Erica azorica)
Ebenso vielfältig ist die Tierwelt – mit etwas Glück begegnet man:
- Azorenmöwen und Azoren-Bussarden
- dem seltenen Azoren-Goldhähnchen
- Amphibien wie dem Azorensalamander
- Fischarten, Insekten und Eidechsen
Diese Biodiversität macht den See zu einem stillen Rückzugsort für Tiere und zu einem echten Naturparadies für Besucher.
Was den Lagoa do Fogo aber wirklich unvergesslich macht, ist der Moment der Stille. Am Ufer zu verweilen, fernab von Straßen, Infrastruktur und Menschenmengen, bedeutet: kein Lärm, kein Handyempfang – nur Natur. Das leise Plätschern des Wassers, das Rascheln der Pflanzen im Wind und das Gefühl, mitten im Nichts zu stehen, berühren tief.
Mit etwas Glück ist man allein – besonders in den frühen oder späten Stunden des Tages. Dieser Moment der Ruhe, der nicht planbar ist, macht den Lagoa do Fogo zu einem Ort, der bleibt – nicht nur auf der Speicherkarte, sondern im Herzen.
Nachhaltig reisen – mit Respekt für Natur und Inselkultur
Die Lagoa do Fogo liegt in einem streng geschützten Gebiet – ein Ort, der durch seine unberührte Schönheit und empfindliche Artenvielfalt besonderen Schutz verdient. Damit dieses Naturparadies erhalten bleibt, ist achtsames Verhalten unerlässlich. Wer hier wandert, sollte:
- Auf markierten Wegen bleiben – um die Vegetation zu schützen und Erosion zu vermeiden
- Keinen Müll hinterlassen – es gibt keine Mülleimer, alles Mitgebrachte wieder mitnehmen
- Tiere nicht füttern oder stören – die Fauna ist an das sensible Ökosystem angepasst
- Keine Pflanzen pflücken – viele sind endemisch und teilweise gefährdet
Nachhaltig zu reisen heißt, sich respektvoll zu verhalten – nicht als Gast, sondern als Teil eines schützenswerten Ökosystems.
Wer individuell unterwegs ist, profitiert davon:
- Eigene Tageszeiten und Routen flexibel wählen zu können
- Lokale Anbieter und Unterkünfte direkt unterstützen
- Natur intensiver zu erleben
Der Lagoa do Fogo belohnt stille Besucher, die sich Zeit nehmen und nicht nur durchhetzen. Genau hier setzt picotours an: Der Reiseveranstalter arbeitet bewusst mit kleinen, familiengeführten Unterkünften, lokalen Guides und nachhaltigen Transportpartnern zusammen.
Reisende, die sich für geführte Touren mit picotours entscheiden, erleben nicht nur die landschaftliche Schönheit des Sees, sondern erhalten auch wertvolle Einblicke in die ökologische Bedeutung und die kulturellen Hintergründe – vermittelt von ortsansässigen Experten. So wird aus dem Besuch ein echtes Bewusstseins-Erlebnis, das Natur, Kultur und Nachhaltigkeit miteinander verbindet.
Die Lagoa do Fogo als Teil Ihrer Azoren-Reise
Ein Besuch der Lagoa do Fogo lässt sich ideal mit anderen Highlights auf São Miguel kombinieren. Nur wenige Autominuten entfernt liegt die Caldeira Velha, ein Naturpark mit dampfenden Thermalquellen, natürlichen Becken und einem kleinen Wasserfall – perfekt zum Entspannen nach der Wanderung. Das warme Wasser, umgeben von dichter Vegetation, schafft eine einzigartige Atmosphäre.
Ebenfalls lohnenswert ist ein Abstecher in die Stadt Ribeira Grande an der Nordküste. Mit ihren historischen Bauten, lokalen Märkten und gemütlichen Cafés eignet sie sich ideal für einen Spaziergang oder eine Mittagspause.
Weitere Azoren Sehenswürdigkeiten in der Umgebung:
- Strand von Santa Bárbara – einer der schönsten Strände der Azoren, beliebt bei Surfern
- Wasserfall Salto do Cabrito – beeindruckend und gut wandernd erreichbar
- Teefabriken Gorreana & Porto Formoso – Einblick in die traditionelle Teeproduktion inklusive Verkostung
Dank der zentralen Lage ist der Lagoa do Fogo ein idealer Ausgangspunkt, um Natur, Kultur und Genuss auf São Miguel zu verbinden.
Für die Einbindung in eine individuelle Rundreise bietet picotours passende Unterkünfte und flexible Routenplanung. Besonders beliebt: kleine, familiengeführte Pensionen rund um Ribeira Grande oder Lagoa – authentisch, charmant und nah am See.
Reisebeispiel mit picotours:
- Tage 1–3: Ponta Delgada & Sete Cidades
- Tage 4–6: Lagoa do Fogo & Umgebung, Übernachtung bei Ribeira Grande
- Tage 7–9: Entspannung an Nordstränden, Besuch von Caldeira Velha & Teefabriken
- Tage 10–12: Weiterreise nach Furnas oder zur Ostküste
picotours unterstützt bei der Reiseplanung, vermittelt geführte Wanderungen, Transfers und Insidertipps – für eine ausgewogene Mischung aus Natur, Kultur und Erholung.
Ob als Tagesausflug oder feste Etappe: Der Lagoa do Fogo gehört zu jeder São-Miguel-Reise – und lässt sich hervorragend mit weiteren Erlebnissen auf der Insel verbinden.
Fazit: Ein Ort, den man fühlen muss
Die Lagoa do Fogo ist mehr als ein spektakulärer Kratersee – sie ist ein Ort, der berührt und innehalten lässt. Wer den Feuersee besucht, spürt sofort diese besondere Mischung aus Stille, Weite und Licht, die ihn so einzigartig macht. Die Wanderung, die Ausblicke, das Spiel von Sonne und Nebel – all das hinterlässt Eindrücke, die weit über das Sichtbare hinausgehen.
Viele Reisende erinnern sich besonders an die Momente der Achtsamkeit, die der See schenkt: fernab vom Alltag, ganz im Einklang mit der Natur. Der Lagoa do Fogo ist kein Ort zum Durchlaufen – er will erlebt werden.
Gerade in Zeiten von Social Media wird oft nur nach dem perfekten Bild gesucht – und ja, der Feuersee bietet davon viele. Doch seine wahre Schönheit zeigt sich nicht auf dem Display, sondern im Gefühl, das bleibt: die frische Luft, das leise Plätschern am Ufer, das Alleinsein mit der Natur. Es sind die stillen Momente, die am längsten im Herzen bleiben.
Mit picotours lässt sich der Lagoa do Fogo nachhaltig, individuell und bewusst entdecken – im eigenen Tempo und mit echtem Gespür für die Magie dieses Ortes. Wer sich darauf einlässt, merkt schnell: Der Feuersee ist nicht nur ein Ziel, sondern eine Erfahrung – und eine Erinnerung, die bleibt.