Faszination Porto
Leben und leben lassen. Mitten hinein in das Lebensgefühl einer Stadt. Porto hat etwas Mystisches, das sich je nach Ort, Zeit und Tageslicht wandelt. Das hat sicher mit der Lage am Douro und dem Kulturerbe an seinen beiden Ufern zu tun. Das historische Zentrum von Porto und das Douro-Ufer auf der Seite von Vila Nova de Gaia mit den Portweinhütten wurden von der UNESCO als Weltkulturerbe klassifiziert. Und es hat darüber hinaus bestimmt auch mit den sechs faszinierenden Brücken, den Kathedralen, Kirchen und Baudenkmälern, den quirligen Geschäftsstraßen, den bunten Blumenbalkonen, der Kunst und Tradition zu tun. Genauso aber auch mit den Menschen, die hier leben. Mit ihrer portugiesischen Gelassenheit und ihrer Freundlichkeit.
Zwei, wenn nicht drei Tage empfehlen wir für die Besichtigung dieser dynamischen Stadt mit ihrer langen Geschichte. Und es ist alles dabei: verwinkelte Gassen zum Schlendern, historische Stätten, weite Sandstrände mit Blick über den Ozean, prächtige Plazas, buntes Nachtleben, leckere Köstlichkeiten und natürlich der echte Portwein.
Porto ist aber auch idealer Ausgangspunkt für einen Tagesausflug nach Guimarães, Braga, Aveiro, ins Douro-Tal oder für einen Badetag an die Costa Verde. Die heimliche Hauptstadt Portugals und ihre Region sind an Vielfalt kaum zu überbieten. Und haben das Zeug zum Suchtpotenzial.

Interessante Zahlen und Fakten
- 1996 wird das Stadtzentrum zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt
- 938 n. Chr. wird in Porto der Landesname erfunden: erst Portocale, später Portugal
- 20.000 der berühmten Azulejos-Fliesen sind im Bahnhof São Bento zu bewundern
- 174 Meter hoch ragt der metallene Bogen der Brücke Dom Luis I über dem Douro
- 240 Stufen führen auf den höchsten Kirchturm Portugals, auf den Torre des Clérigos
- 4 städtische Badestrände gehören zu Porto, alle mit blauer Flagge für Sauberkeit
- 100.000 Liter des international geschätzten Portweins lagern im größten Fass der Region
- Portwein ist als regionale Spezialität geschützt: die Trauben müssen aus dem Douro-Tal kommen, die Weine in Vila Nova de Gaia ausgebaut werden
(Quelle: Jürgen Strohmaier: Porto, DuMont Reiseverlag 2017)

Sehen & Staunen
Die Flut an sehenswerten Attraktionen ist enorm. Manchmal genügt es schon, sich einfach treiben zu lassen. Überall gibt es etwas zu entdecken, das portugiesische Leben zu bestaunen. In den Bezirken Baixa, Sé und Ribeira befinden sich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten.

Bezirk Baixa - idealer Ausgangspunkt für eine Stadttour
Hier finden Sie, mitten im Zentrum, die prächtige Praça de Liberdade. Der Platz der Freiheit wird auch als Herz der Stadt bezeichnet. Das angrenzende Rathaus ist relativ jung, glänzt jedoch mit sehenswerter neugotischer Architektur. Die Kirche Igreja dos Clérigos stammt aus dem 18. Jahrhundert und verfügt über ein einzigartiges ovales Kirchenschiff. Der 75 Meter hohe Glockenturm kann über 240 Stufen erklommen werden. Der Lohn: eine atemberaubende Aussicht über die Stadt und den Douro.
An der Außenseite der Kirche Igreja do Carmo sowie im Bahnhof São Bento gibt es die berühmten, traditionell hergestellten Azulejos-Fliesen zu bewundern. Die Keramikflächen in der Bahnhofshalle zeigen wichtige geschichtliche Ereignisse Portugals. Direkt neben der Igreja do Carmo befindet sich die zweite Barockkirche, Igreja dos Carmelitas. Zwischen beiden Gebäuden steht mit weniger als 1 Meter Breite das schmalste Haus Portugals. Dieses trennte das damalige Mönchskloster vom Nonnenkloster.
Weiter gilt die Buchhandlung Livraria Lello mit ihren handgeschnitzten Holzpanelen, dem Buntglasdach sowie der prächtigen Treppe als schönste der Welt. Hier soll J. K. Rowling ihre Inspiration für die Harry Potter-Bücher geholt haben.
Nicht verpassen sollte man einen Besuch im Mercado de Bolhão, dem traditionellen Markt in Porto. Hier werden sowohl frische Lebensmittel als auch Handwerkskunst und Souvenirs angeboten. Und genauso gehört ein Bummel über die belebte Einkaufsstraße Rua de Santa Catarina zum Rundgang dazu.

Bezirk Sé - einst religiöses Zentrum der Stadt
Und mit Ribeira der älteste Teil Portos. Der Bau der Sé Catedral do Porto im 12. Jahrhundert ist auf den ersten Bischof zurückzuführen. Im gotischen Kreuzgang können ebenfalls schöne portugiesische Fliesen aus dem 18. Jahrhundert besichtigt werden. Die katholische Kirche befindet sich mit dem Palast des Bischofs (Paço Episcopal) auf dem Hügel Pena Ventos. Umgeben von einer Festungsanlage, prägen beide Baudenkmäler das Panorama der Stadt. Der Blick von hier oben ist ebenfalls beeindruckend.
Und fast noch beeindruckender ist der Blick von der berühmten Ponte Dom Luis I. Die majestätische Eisenbrücke wurde 1875 von einem Schüler Gustave Eiffels gebaut. Sie verbindet Porto mit dem Südufer Vila Nova de Gaia. Und gilt als Wahrzeichen der Stadt.

Bezirk Ribeira - einstiges Handelszentrum Portos
Heute ist der Hafen mit seinen malerischen Häusern und der besonderen Atmosphäre das berühmteste Viertel der Stadt. Geprägt vom mittelalterlichen Charakter und einem Labyrinth aus engen Gassen, sollte man sich hier Zeit nehmen und das Ambiente auf sich wirken lassen. Das trubelige Leben, der Blick auf die Ponte Dom Luis oder das gegenüberliegende Douro-Ufer, die vielen Restaurants und Bars, die bunten Fassaden, das Treiben auf dem Wasser. Sicher weilt man während seines Porto-Aufenthaltes nicht nur einmal hier. Gerade am Abend lädt dieses Viertel zu einem Gläschen Portwein sowie traumhaften Ausblicken ein.
Die gotische Igreja São Francisco ist eine der am üppigsten ausgestatteten Kirchen des Landes. Mehr als 100 kg Blattgold und Goldfarbe verzieren die kunstvollen Holzschnitzereien. Die beiden Altäre und insbesondere der Familienstammbaum Jesu sind das absolute Highlight des „goldenen Gotteshauses“.
Dann gibt es noch den neoklassischen Palácio da Bolsa, der einst als Börse Portos diente. Sehenswert sind hier der zentrale Innenhof mit der gigantischen Treppe sowie wunderschöne Zimmer im Inneren, wie der „Arabische Saal“, der die Handelspartner beeindrucken sollte.

Street Art & Kunstszene - modern und unverwechselbar
Sie prangen an Wänden, Stromkästen und Telefonzellen. Sie gehören zum Stadtbild Porto dazu: Straßen-Kunstwerke. Viele berühmte Street Art-Künstler stammen aus Portugal, nicht wenige aus Porto selbst. Zu den bekanntesten Kunstwerken zählt der „Halbe Hase“. Versteckt in einer Nebenstraße von Vila Nova de Gaia, wurde das farbenfrohe Objekt aus Abfällen konstruiert. „Halber Hase“ deshalb, weil eine Seite des Hasen mit bunten Farben verziert wurde, die andere aus unbemalten Abfällen besteht.
Auch Art déco ist in Porto an verschiedenen Plätzen anzutreffen. Mal etwas versteckt wie im Bahnhof São Bento, mal etwas offensichtlicher wie im Café Majestic oder im Buchladen Lello. Auf jeden Fall jedoch untrennbar mit der Stadt verbunden.
Museumsliebhaber finden in Porto ebenfalls eine große Auswahl. Genannt seien hier das Museu de Arte Contemporãnea de Serralves mit Ausstellungen der Gegenwartskunst. Oder das Museu Nacional de Soares do Reis. Hier gibt es Skulpturen und Malereien aus dem 19. Jahrhundert zu bewundern. Auch die World of Discoveries mit ihrer Seefahrtsgeschichte, die Synagoge über das Judentum sowie das Museo do Carro Eléctrico zur Straßenbahngeschichte sind einen Besuch wert.
Aktiv sein & Erleben

Bootsfahrt auf dem Douro - grandiose Aussichten
Vom Wasser aus haben Sie den besten Blick auf die Stadt. Nicht zuletzt, weil diese sich imposant an den Hügel Pena Ventos schmiegt. Bei der einstündigen Bootsfahrt passieren Sie alle sechs Brücken, die auf beeindruckende Art und Weise das Flussbett überspannen. Sollten Sie sich für eine Tagestour Richtung Alto Douro entscheiden, erwarten Sie eine sehenswerte Landschaft mit den terrassenartig angelegten Weinbergen und malerischen Städtchen.

Spaziergang am Atlantik - Sandstrände vom Feinsten
Rund um Porto, der Mündung des Douro folgend, befinden sich wunderschöne Strände der Costa Verde. Hier können Sie einen erholsamen Badetag einlegen. Oder einfach eine der vielen Strandbars besuchen, durch die majestätischen Säulengänge schlendern und mit den Füßen im meist kalten Nass waten. Eine willkommene Abwechslung zum Kopfsteinpflaster-Treten in der Stadt.
Dann verpassen Sie auch nicht den Parque da Cidade (Stadtpark), mit 83 ha Fläche die größte innerstädtische Grünanlage Portugals. Und die Einzige, die bis direkt ans Meer reicht. Eine willkommene Abwechslung zum Durchatmen und Verschnaufen.

Erlebnis Straßenbahn - wie anno dazumal
Mit Portos historischen Straßenbahnen (Eléctrico) zu fahren, gehört mit zu den schönsten Aktivitäten in der Stadt. Die drei Museumstrams mit poliertem Holzinterieur, Steuerhebel und Knöpfe aus Messing und einer Klingel, um die Bahn zu stoppen, werden ausschließlich für Liebhaber und Besucher instandgehalten. Die Linie 1 hat den landschaftlich schönsten Streckenverlauf. Sie führt quietschend und rumpelnd entlang des Flusses unter der Brücke Ponte da Arrábida hindurch bis zum Bezirk Foz, einer der bezauberndsten Stadtteile Portos. Hier lohnt es sich, an der Festung von São João vorbei bis zur Küste zu schlendern. Entlang an traditionellen Fischerhäfen, ruhigen Parks und mondänen Villen.

Mercado Bom Sucesso - kulinarische Verführung
Der überdachte Markt aus den 1940er Jahren darf bei keinem Porto-Besuch fehlen. Als angesagter Lebensmittelmarkt mit zahlreichen Imbissständen gilt er als der Treffpunkt schlechthin. Hier trifft sich Alt und Jung. Zum Schlendern, Entdecken, Genießen. Hier gibt es echte portugiesische Küche. Verpassen Sie nicht, eines der leckeren Francesinha-Sandwiches zu probieren, das berühmteste Gericht Portos. Es besteht aus Toastbrot mit Fleisch, Wurst, Speck und Tomatensoße, überbacken mit Käse. Dazu wird eine Portion Pommes serviert. Oder probieren Sie auch die bolhinos de bacalhau, die Stockfischküchlein. Übrigens sind mehr als 1.000 Rezepte für bacalhau bekannt.

Estádio do Dragão - Daheim beim FC Porto
Fußball ist Portos große Leidenschaft. Der FC Porto gehört zu den besten Mannschaften Europas. In Portugal hat der Club Kultstatus. Sämtliche Heimspiele finden im Estádio do Dragão statt. Wer sich für Fußball interessiert, sollte sich eine Führung durch das Stadion sowie einen Blick ins dazugehörige Museum nicht entgehen lassen.

Vila Nova de Gaia - Wiege des Portweins
Natürlich gehört der Besuch eines Portweinkellers auf die Todo- Liste für die Sightseeing-Tour. Die Stadt Vila Nova de Gaia ist das traditionelle Zentrum der Portweinproduktion. Alle namhaften Portweinhersteller befinden sich nur wenige Gehminuten voneinander entfernt. Denn Portwein ist eine regionale Spezialität und geschützt. Er kommt ausschließlich von hier. Alle Keller bieten Rundgänge und Portweinverkostungen an. Ein schöner Abschluss des Tages. Genauso wie die Atmosphäre rund um den Hafen am Südufer des Douro.
Schlafen & Energie tanken in Porto
Eine Städtetour hat es in sich. Die zahlreichen Eindrücke, das wuselige Leben und nicht zuletzt die vielen zurückgelegten Kilometer machen Lust auf Erholung. Am besten in einer der von uns ausgesuchten Unterkünfte. Lassen Sie sich fallen, genießen Sie die portugiesische Gastfreundschaft und schlafen Sie sich fit für die kommenden Erlebnisse.