Kaiserin Sisi auf Madeira – die Liebe zur Blumeninsel
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Ihre wundervollen Reisen

Kaiserin Sisi und ihre besondere Verbindung zu Madeira
Kaiserin Elisabeth Amalie Eugenie von Österreich, besser bekannt als Sisi (in den berühmten Filmen von Ernst Marischka wird sie fälschlicherweise als Sissi bezeichnet), war bekannt für ihre Reiseleidenschaft. Eine ganz besondere Beziehung hatte Sisi zu Madeira, dem Ziel ihrer ersten längeren Reise, zur dem sie später noch einmal zurückkehrte.
Die Flucht vor dem Wiener Hof: Sisis Aufenthalte auf Madeira
Nachdem Sisi bereits mit 16 Jahren den österreichischen Kaiser Franz Joseph geheiratet hatte und schon früh Kinder bekam, von denen die Tochter Sophie Friederike bereits mit zwei Jahren starb und ihr Sohn Rudolf Franz Karl Joseph entgegen ihrem Willen schon von Kindesbeinen an eine militärische Ausbildung erhielt, entfremdete sie sich stark vom Wiener Hof. Unter anderem suchte Sisi Zuflucht auf Madeira. Die österreichische Kaiserin Sisi lebte bei ihrem ersten Aufenthalt in der damaligen Quinta da Vigia, die es so heute nicht mehr gibt, da das Gebäude dem Casino weichen musste. Ein Denkmal vor dem Casino erinnert noch an die Zeit als Sisi auf Madeira lebte. In den Gärten der heutigen Quinta da Vigia, dem Regierungspalast, kann man die Ruhe erleben, die Sisi einst auf Madeira suchte. Der Garten der Quinta ist für die Öffentlichkeit zugänglich. Bei ihrem zweiten Aufenthalt auf Madeira logierte Sisi dann im legendären Luxushotel Reid's Palace.

1860 nutzte Kaiserin Sisi einen starken Husten und die Empfehlung einer Kur, um dem für sie beengenden Hofleben in Wien zu entkommen und nach Madeira zu reisen. Die Atlantikinsel war damals in adligen Kreisen als Ziel für Erholungsaufenthalte in Mode. Mit einem Hofstaat von mehr als 100 Personen verbrachte die Kaiserin fünf Monate in der Quinta Vigia in Funchal. Genau wie die heutigen Urlauber genoss Sisi die Pflanzenvielfalt Madeiras auf Wanderungen über die Insel. Sie besuchte das Korbflechterdorf Camacha und den Fischerort Camara de Lobos, der schon damals für schöne Stickereien und delikaten Degenfisch (Espadas) bekannt war. Auch soll sie mit einem Korbschlitten vom Villenvorort Monte hinunter nach Funchal gefahren sein. Ein Vergnügen, dass auch heutigen Madeira-Besuchern noch geboten wird.
Nach der Rückkehr von ihrer ersten Reise soll die junge Kaiserin wie verwandelt gewesen sein. Aus der schüchternen Sisi war eine sebstbewusst auftretende Monarchin geworden. Madeira schien einen nachhaltigen Eindruck auf sie gemacht zu haben. In der Folge wich sie dem Leben am Hofe immer wieder aus, indem sie auf Reisen ging. Neben zahlreichen Zielen in Europa besuchte sie auch Kleinasien und Nordafrika, unter anderem das Osmanische Reich, um dort die Ausgrabungen des antiken Trojas von Heinrich Schliemann zu besichtigen. 33 Jahre später kehrte sie dann nach Madeira zurück und feierte dort ihren 56. Geburtstag im Reid´s Hotel in Funchal. Dieses Mal blieb sie fünf Wochen.
Zur Erinnerung an die Besuche Kaiserin Elisabeths auf Madeira wurde ihr in Funchal, in der Nähe des Ortes an dem die Quinta Vigia stand, ein Denkmal errichtet.

Sisi im Film: Die berühmten Sissi -Filme und ihre Weihnachtsausstrahlung
Heutzutage ist die österreichische Kaiserin vor allem durch die jedes Jahr zu Weihnachten wieder im Fernsehen gezeigten Sissi-Filme mit Romy Schneider in der Hauptrolle bekannt. Und auch in diesen wird der Aufenthalt der Kaiserin Sisis auf Madeira thematisiert, obwohl die entsprechenden Szenen gar nicht auf Madeira gedreht wurden. Madeira wurde im Film durch Drehorte in Italien dargestellt.
Die Sissi - Filme mit Romy Schneider werden immer an Weihnachten im TV ausgestrahlt. Die drei Klassiker - "Sissi", "Sissi, die junge Kaiserin" und "Sissi - Schicksalsjahre einer Kaiserin" - haben in der Weihnachtszeit neben "Der kleine Lord" und "Kevin - Allein zu Haus" ihren festen Sendeplatz.