Coimbra - Portugals Studentenstadt
- Portugal
- Centro
Eines der kulturellen Zentren Portugals

Eine alte, junge Stadt
Nach Lissabon und Porto, der Metropole am Douro, gilt Coimbra traditionell als die dritte Stadt Portugals. Die bedeutendste Stadt der Region Centro hat eine lange Historie. Gegründet vermutlich in keltischer Zeit folgten im Laufe der Geschichte die Römer, die Sueben und die Mauren, bevor Coimbra von 1139 bis 1256 sogar Portugals Hauptstadt wurde. Bekannt ist Coimbra vor allem wegen seiner Universität, die eine der ältesten Hochschulen Europas ist und von der UNESCO in die Liste des Welkulturerbes aufgenommen wurde. Die zahlreichen Studenten, die oft in den traditionellen Republicas leben, prägen dann auch die Stimmung in Coimbra und sorgen für ein jugendliches und internationales Flair in den historischen Gassen der Altstadt.
Dort in den verwinkelten Gassen des Stadtzentrums findet man in nahezu jedem Haus, meist auf nur wenigen Quadratmetern im Erdgeschoss, ein kleines Geschäft. Diese bieten Alles von portugiesischer Tuchware, über Haushaltswaren, Lebensmittel bis hin zu Schmuck und Accessoires. Genau das macht Coimbra zu einem der beliebtesten Reiseziele in Portugal.
Sehenswürdigkeiten in Coimbra - Was muss auf die Liste?

Coimbras Sehenswürdigkeiten beschränken sich nicht nur auf die Universität und alle dazugehörigen Einrichtungen. Es macht Spaß die Stadt im Ganzen zu entdecken. Für ein Kennenlernen reichen 1-2 Tage aus.
Universität mit Bibliothek Joanina und Glockenturm
Die Universität prägt das Stadtbild von Coimbra. Nicht nur das Gebäude, denn wenn man auf die Stadt zukommt, thront die Universidade wie eine Burg hoch oben über alle Häuser - auch die vielen Studenten in der Stadt, fast ein Viertel aller Einwohner, tragen viel dazu bei die Stadt jünger und moderner wirken zu lassen.
Kathedrale Sé Velha - die Alte Kathedrale
Die Kathedrale ist die einzige, während der Reconquista erbaute Kathedrale in Portugal, deren Struktur bis heute erhalten bleiben konnte. Sie ist von Innen, sowie von Außen imposant und mächtig anzusehen und eines der bedeutensten romanischen Bauwerke Portugals, das eigentlich eher an eine Festung erinnert.
Kloster Mosteiro de Santa-Clara-a-velha
Das Kloster auf der linken Seite des Flusses Mondego hatte immer wieder Probleme mit Überschwemmungen. So wurde durch König D. Joao V ein Neubau in Auftrag gegeben. Das Alte Kloster gilt heute als Nationalmonument und beherbergt ein Interpretationszentrumzentrum mit Fundstücken aus dem Alten Kloster.
Museu Nacional Machado de Castro
Dieses Museum ist der frühere Bischofspalast, der nun eine der vollständigsten Kunstsammlungen Portugals beherbergt. Beispielsweise können hier der Kelch des Dom Gueda Mendes, der Schatz der Königin Santa Isabel, gotische Holzfiguren, Skulpturen, Möbel und Gemälde bewundert werden.
Portugal dos Pequenitos
Eine nette Abwechslung für Zwischendurch bitet das Miniaturen Museum, welches die Geschichte und den Einfluss Portugals auf spielerische Art und Weise vermitteln soll, nicht nur an Kinder. Hier können portugiesische Baustile und die wichtigsten Monumente des Landes bestaunt werden. Alles im Mini-Format.
Gärten der Quinta das Lágrimas
Der alte Garden auf der linken Flussseite des Mondego gelegen, erzählt seine ganz eigene märchenhafte Geschichte. Zentrum des Parks ist der Palast aus dem 19. Jahrhundert. Drumherum kann man durch Gartenanlagen spazieren und bis zu 200 Jahre alte exotische und heimische Pflanzen, Bäume und Gewächse ansehen. Wer besonders an der Liebesgeschichte von Pedro und Inés interessiert ist, wird hier an verschiedenen Stellen weitere Geschichten, Rätsel und Erstaunliches zu dem Paar finden.
Kryptoportikus
Der unterirdische Tunnelgang erzählt einen Teil der römischen Vergangenheit der Stadt. Man sagt dass dieser Kryptoportikus einer der Schönsten noch erhaltenen der Welt sei.
Süße Leckereien: Pasteis de Santa Clara und Arrufadas
Natürlich kommen Sie um einen Portugal Urlaub nicht drumherum, ohne die süßen Leckereien probiert zu haben. Besonders empfehlenswert sind nicht nur für Pastel de Nata die Pastelaria Penta und die Pastelaria Briosa.
Tapas und Craft Bier im Maria Portuguesa
Für eine Stärkung Zwischendurch ohne viel Schnickschnack ist das Maria Portuguesa ein echter Tipp. Wer diese Hallen hungrig und durstig verlässt, hat eindeutig etwas falsch gemacht.
Ponte Pedonal Pedro e Inés
Die Geschichte zwischen dem Infanten D. Pedro und Inés de Castro ist in Coimbra allgegenwärtig, war dieser Ort der der Hauptspielplatz der Romantik-Tragödie. So wurde auch eine Fußgängerbrücke nach dem Liebespaar benannt. Diese wurde als zusätzliche Überquerungsmöglichkeit recht modern erbaut und stellt in dem Sinne eine Sehenswürdigkeit dar, dass die bunten Scheiben nachts beleuchtet werden und das Flussufer so ein romantisches Bild abgibt.
Sehenswürdigkeiten um Coimbra: Entdecken Sie das Umland
Auf unseren Portugal Rundreisen sind wir natürlich auch rund um Coimbra unterwegs, denn hier gibt es ebenfalls einige Highlights, die Sie nicht verpassen sollten. Besonders alle Naturfans kommen voll auf ihre Kosten. Mit Höhlen, Wasserfällen und jeder Menge Grün punktet das Umland und beschert Ihnen hoffentlich noch einige zusätzliche Urlaubstage in dieser Ecke des Landes.
12 bezaubernde Schieferdörfer und Lousa
Nur 25 km von Coimbra entfernt, findet man 12 kleine Juwelen inmitten sagenhafter Natur vor. Lousa, eine Kleinstadt am Fuße des gleichnamigen Gebirges, eignet sich hervorragend als Ausgangspunkt für die vielen Unternehmungen, die dieses Gebirge für Sie bereithält. Doch die Stadt selbst steht touristisch gesehen nahezu im Schatten der kleinen Bergdörflein, die allesamt aus Schiefer erbaut wurden und so wunderbare und absolut sehenswerte Kulissen bieten:
- Aigra Nova
- Aigra Velha
- Candal
- Casal de São Simão
- Casal Novo
- Cerdeira
- Chiqueiro
- Comareira
- Ferraria de São João
- Gondramaz
- Pena
- Talasnal.
Hier kann nach Herzenslust gewandert werden und die Natur in vollen Zügen abseits vom großen Touristentrubel genossen werden.
Die Region hat noch weitere Höhepunkte, wie die Aussichtspunkte Miradouro Nossa Senhora da Piedade, Miradouro Veranda do Gavim oder Miradouro do Chiqueiro, das Senhora do Piedade Flussbett und das Castelo de Arouse. Die Schieferdörfer lassen es vermuten, dass das Gebirge, in denen sie erbaut wurden, hauptsächlich aus Schiefer besteht. Dieser ist hauptsächlich mit Lorbeerbäumen und Stechpalmen bewachsen, aber auch Eichen- und Kastanienwälder gibt es in den Tälern und Hängen der Ortschaften. Im Süden gibt es dann mehr und mehr Steineichen und Korkeichen. Weiter oben gibt es auch Heidekraut und Ginster. Durch den Bewuchs interessante Orte sind der Cantao das Hortas, der Mata do Sobral und der Vale da Ribeira de Sao Joao.
Abkühlung am Praia Fluvial
Das Gebirge um Lousa hält auch einige Stellen für eine kleine Abkühlung bereit. Die mit Praia Fluviale ausgezeichneten Stellen eignen sich zum Baden und Erfrischen. Es gibt die Praia Fluviale da Senhora de Piedade mit Wasserfall und die Praia Fluviale da Bogueira.
Wasserall und Dschungelwanderungen am Cascata da Pedra da Ferida
Südwestlich von Lousa im Gebirge findet man den Wasserfall da Pedra da Ferida. Es ist ebenfalls ein wunderschönes Ziel einer Wanderung durch dichten urwaldartigen Wald. Oben gibt es eine Aussichtsplattform zum Wasserfall, die nach einem kurzen Weg vom Parkplatz aus erreichbar ist. Der Abstieg empfiehlt eher sehr gutes und festes Schuhwerk.
Kanufahren in der Serra de Estrela
Die Serra de Estrela bedeutet übersetzt Sternengebirge und ist ein weiterer Ausflugsort für alle Natur- und Wanderfreunde. Die Landschaft ist unbeschreiblich, hier findet man den höchsten Berg des portugiesischen Festlandes, den Torre (Turm) mit 1993 Metern, dessen Gipfel natürlich sehenswert ist. Weitere Berglandschaften, grüne Wiesen teils mit Blumen, klare Flüsse, hier und da ein Wasserfall oder eine Stelle zum Füße abkühlen, runden das Erlebnis ab. Am Fluss Mondego können Kajak- und Kanutouren unternommen werden.
Conímbriga
In Conímbriga finden Sie eine Ausgrabungsstätte römischer Ruinen, welche eine der Größten in ganz Portugal ist. Erstaunlich und lehrreich zugleich können Sie hier tief in die Geschichte der portugiesischen Provinz eintauchen und mit viel Vorstellungskraft über die Ruinen blickend vorstellen, welch römische Vielfalt sich hier einmal geboten hat.
Höhlenwanderung bei Buracas do Casmilo
Die Höhlen befinden sich ca. südwestlich von Coimbra. Am besten Lassen Sie das Auto im Dorf Casmilo stehen und wandern den leichten Weg zu den Höhlen. Die Aussicht dort wird es Ihnen belohnen.
Tomar und die Tempelritter
Der Ort Tomar befindet sich schon fast auf halben Weg Richtung Lissabon. Hier findet sich die Templerburg von Tomar und das Kloster Christi. Es ist empfehlenswert für alle, die an der Geschichte des Landes und der Tempelritter interessiert sind und gegebenenfalls auf der Durchreise nach Lissabon sind.
Mühlen von Penacova

Im Nordosten von Coimbra kann das Städtchen Penacova besucht werden, welches sich durch eine Vielzahl an Mühlen rund um den Ort bekannt gemacht hat. Der Ort ist empfehlenswert zum Entdecken und Staunen.
Fazit: Coimbra – Wo Wissen und Melancholie aufeinandertreffen
Coimbra ist eine Stadt voller Kontraste: jung durch ihre traditionsreiche Universität, alt durch ihre Geschichte, lebendig durch ihre Musik – und zutiefst portugiesisch durch ihren Charakter. Hier spürt man an jeder Ecke den Herzschlag einer Nation, die stolz auf ihre kulturellen Wurzeln ist und zugleich offen in die Zukunft blickt.
Die engen Gassen der Altstadt, die ehrwürdigen Hallen der Universität, die melancholischen Klänge des Coimbra-Fado – sie alle machen Coimbra zu einem Erlebnis für Kopf und Herz. Nicht so laut wie Lissabon, nicht so glamourös wie Porto – aber mit einer eigenen, stillen Magie, die bleibt.
Kurz gesagt: Coimbra ist mehr als ein Zwischenstopp – sie ist ein Gefühl. Wer sich auf die Stadt einlässt, nimmt mehr mit nach Hause als nur schöne Fotos: ein Stück portugiesische Seele.